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Foundation: über 100 Jahre Beauty Experte

Sie erschafft die perfekte Illusion makelloser Haut. Die richtige Foundation kann zaubern. Und kaum eine Frau mag auf diese Magie, ob sie nun in flüssiger, cremiger oder kompakter Form daherkommt, verzichten. Als Maksymilian Faktorowicz, besser bekannt als Max Factor, vor über hundert Jahren die Foundation erfand, revolutionierte er damit den Kosmetikmarkt. Die erschwingliche Schönheit aus der Tube avancierte zum Megaseller. Daran hat sich bis heute nichts geändert.


Ein gutes Make-up verlangt nach einer stimmigen Basis: der Foundation. Der Teint-Verwandler ist ein Multitalent, das korrigiert, kaschiert, glättet und verjüngt. Dass der natürlichen Schönheit mit Farbe auf die Sprünge geholfen wird, ist kein modernes Phänomen. Höhlenmalereien lassen darauf schließen, dass bereits unsere Vorfahren sich mit Erdfarben verzierten. Im Laufe der Jahrtausende wurde das Teint-Tuning – unseren Ansprüchen und Möglichkeiten entsprechend – weiterentwickelt.

 

 

BEAUTY VISIONÄR

Als der 1872 in Russland geborene Maksymilian Faktorowicz 1904 in die USA auswanderte, konnte er nicht ahnen, welche bedeutende Rolle er einmal als Max Factor in der Schönheitsindustrie spielen würde. Mit seiner Erfahrung als Geschäftsinhaber für Haar- und Schönheitsprodukte etablierte sich der Beauty-Visionär schnell in seiner neuen Heimat Los Angeles. Besonders die Filmbranche hatte es ihm angetan. Doch wenig Gefallen fand er an den maskenhaft geschminkten Schauspielern. Die Lösung: Max Factor kreierte 1914 eine natürlich wirkende Foundation für Schauspieler, die Flexible Greasepaint. Er entwickelte das Produkt weiter, führte die Farbharmonie ein und damit auch die typgerechte Teint-Verschönerung. Doch nicht nur die Hollywoodstars profitierten von Factors Genialität. Bereits 1916 verkaufte er Beauty-Items wie Lidschatten und Augenbrauenstifte, die für jedermann erhältlich waren, nicht nur für die Maskenbilder der Filmstudios. 1920 brachte er sogar eine komplette Kosmetikreihe, unter anderem mit Foundation und Lippenstift, heraus. Max Factor bewies auch ein ausgesprochenes Talent fürs Marketing: Er bezeichnete die Palette als Make-up – bis heute die Universalbezeichnung für Schminkprodukte.

Die Damenwelt war von dem freiverkäuflichen Make-up begeistert, endlich konnte sie sich so hübsch zurechtmachen wie die Filmstars. Nach Max Factors Tod 1938 übernahm sein Sohn, ebenfalls ein talentierter Make-up-Artist, das Unternehm-en, das er erfolgreich fortführte. Bis heute ist Schönheit das erklärte Ziel des Kosmetikkonzerns. „Man wird nicht glamourös geboren. Glamour ist etwas, das erschaffen wird“, erklärte Max Factor einst voller Überzeugung. Es bedarf nur der entsprechenden Anleitung und den richtigen Produkten. Make-up sei Dank.

Text: Petra Dietz