Porsche gleich Sportflitzer – die Gleichung geht bei dem schwäbischen Nobelautohersteller schon seit über 10 Jahren nicht mehr auf. Als Porsche 2002 mit dem Cayenne seinen ersten SUV präsentierte, waren eingefleischte Sportwagenfans entsetzt. Doch der Geländewagen setzte sich durch und ist weltweit ein Dauerbrenner. Was liegt da also näher, die glückliche SUV-Familie mit einem kleinen, kompakten Brüderchen zu vergrößern? Der Neue heißt Macan, das ist die indonesische Bezeichnung für Tiger.
Ein Raunen ging Ende November 2013 auf den Autoshows in Tokio und Los Angeles durch die Hallen, als der Macan enthüllt wurde. Mit Spannung wurde die Porscheweltpremiere des kompakten SUV erwartet. Etwas kleiner als der Cayenne, passt der Macan perfekt zum Zeitgeist. Nobel und doch erschwinglich, geländefähig aber dennoch parklückentauglich. Sport Utility Vehicle boomen wie verrückt, ein Ende ist nicht in Sicht. Darauf hat Porsche reagiert und das Nicht-Sportwagen-Segment des Hauses erweitert. Das war abzusehen, denn mittlerweile verlassen mehr Limousinen und Geländewagen die Porsche-Werkhallen als Sportwagen.
Porsche-Power liegt in den Genen
Porsche präsentiert den Macan als ersten Sportwagen unter den SUVs. Bei der Fertigung bediente man sich im Hause. Gestaltungselemente von Porschesportwagen wurden für den stylischen SUV weiterentwickelt. Das neue Familienmitglied ist „Made in Germany“, gefertigt wird er in Leipzig. Rund 500 Millionen Euro hat das Unternehmen in das ostdeutsche Werk gesteckt, wo bis zu 50 000 Exemplare des neuen Geländewagens pro Jahr hergestellt werden können. Dass Qualität und Sicherheit on top sind, steht außer Frage, der Kleine ist schließlich ein Porsche-Sprössling.
Bei den Modellen ist für jeden was dabei. Der Macan kommt in drei Ausführungen daher. Der Macan S wartet mit einem 3,0-Liter-V6-Biturbo-Motor auf, der mit 340 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 254 km/h beeindruckt. Damit schafft das „leistungsschwächste“ Modell immerhin noch eine Beschleunigung von 0 bis 100 km/h in 5,4 Sekunden. Flotter ist man mit dem Macan Turbo unterwegs. Zwar ist seine Spitzengeschwindigkeit mit 266 km/h nicht wesentlich höher, aber die erreicht man eben turboschnell. Mit satten 400 PS katapultiert der neue 3,6-Liter-V6-Biturbo-Motor den Wagen in 4,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Mit dem optionalen Sport Chrono-Paket sind sogar 4,6 Sekunden möglich. Wer sportlich unterwegs sein möchte, ohne permanent die Tanknadel im Auge behalten zu müssen, sollte sich die Dieselvariante näher anschauen. Die verbraucht mit dem 3,0-Liter-V6-Turbodieselmotor nur etwa 6,1 bis 6,3 l/100km. Keine Sorge, im Schneckentempo ist man damit dennoch nicht unterwegs, denn der 258 PS-Motor ist in nur 6,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 230 km/h.
Highlights in Serie
Die Serienausstattung des Macan kann sich sehen lassen. Allradantrieb, Doppelkupplungsgetriebe, elektromechanische Servolenkung (erstmals in einem Porsche-SUV), eine elektrisch betätigte Heckklappe und vieles mehr machen Freude. Wer sich noch mehr freuen möchte, kann gegen Aufpreis weitere Highlights sein Eigen nennen, wie beispielsweise die Luftfederung, die es für den Macan als einziges Fahrzeug in seinem Segment gibt. Oder das dynamische Fernlicht, das stufenlos die Leuchtweite an den vorausfahrenden und entgegenkommenden Verkehr anpasst.
Außen und innen sportlich schick
Flach und breit liegt der Macan auf der Straße. Man fährt ihn nicht nur gerne, man schaut ihn auch gerne an. Die Proportionen sind sportlich-dynamisch mit einer großen Prise Eleganz. Runde Kurven und gezielt positionierte Präzisionskanten wurden ansprechend vereint, das wirkt harmonisch und passt. Das eine oder andere Element erinnert tatsächlich an den 911, wie die hinteren Kotflügel oder die sich am Heck absenkende Dachlinie, die sogenannte „Flyline“. Das Interieur ist porschemäßig wertig. Stimmig, schick und präzise. Vieles kennt man, einiges ist neu wie das serienmäßige Multifunktions-Sportlenkrad, das aus dem 918 Spyder stammt.
Der SV- Familienzuwachs der Stuttgarter Nobelmarke steht ab April 2014 bei den Händlern. Die Preise für den Macan S und den Macan S Diesel beginnen bei 57.930 Euro. Wer ein Auge auf das Top-Modell Macan Turbo geworfen hat, muss immerhin 79.826 Euro investieren. Auch wenn der Porsche Macan ein mittelgroßer SUV ist, entspricht er nicht dem Mittelklassepreisniveau. Die neue, geländegängige Generation aus dem Hause Porsche ist anspruchsvoll, in jeder Beziehung.
Text: Petra Dietz
Fotos: © Porsche